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Erlebnisbericht von Volunteer Mailine

21. Februar 2023

Volunteer-Titelseite

Seit Oktober ist Mailine in Namibia und unterstützt tatkräftig und komplett unentgeltlich als Volunteer das Home of Good Hope. Hier ein Bericht aus ihrer Sicht:

Seit etwas über einem Monat bin ich mittlerweile in der Suppenküche „Home of Good Hope“ in Katutura tätig. Kaum komme ich morgens dort an, rennen mir schon die ersten Kinder entgegen und ich werde mit vielen Umarmungen begrüßt. Nach und nach trudeln dann immer mehr Kinder ein.
So gegen 10 Uhr kommt dann das Auto, welches das Mittagessen für die Kinder bringt. Normalerweise, in der Schulzeit, bekommen die Kinder fünf mal die Woche etwas Warmes zu Essen. Über Weihnachten war die Suppenküche allerdings lediglich drei Tage die Woche geöffnet, da viele der Kinder über die Feiertage bei Verwandten waren.

Egal ob es sich beim Essen um Reis oder Nudeln, beides jeweils mit Fleischeintopf, handelt, kann man damit den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Noch besser wird es, wenn es ab und zu mal eine kleine Süßigkeit oder etwas Leckeres zu Trinken gibt, wie Lollis, Chips oder Cola. Ein paar Tage vor  Weihnachten habe ich ihnen dann selbstgebackene Kekse mitgebracht, über die sich alle sehr gefreut haben.

Volunteer-Mailine

Den kleinsten Kindern, die gerade so laufen können, geben wir zuerst ihr Essen. Das Austeilen machen wir meistens zu zweit, doch auch einige der älteren Kinder helfen fleißig mit, alles zu koordinieren und den Kleineren zu erklären, wie sie sich in einer Reihe aufstellen sollen. Einige der Kinder bringen ihre eigenes Essgeschirr mit: Brotdosen, alte Butterdosen und alles mögliche, was sich als Teller eignet. Für diejenigen die keine Dosen besitzen gibt es Teller in der Suppenküche.

Besonders erstaunlich finde ich dabei, dass, obwohl es vorkommen kann, dass manche Kinder etwas mehr Essen bekommen als andere, sich nie jemand darüber beschwert. Das Gegenteil ist sogar der Fall, wenn sie sich gegenseitig von ihrem Essen abgeben. Auch an Weihnachten haben nur wenige Kinder von ihren Paten Geschenke bekommen, hauptsächlich gab es neue Kleidung. Alle anderen, die nichts bekommen haben, waren jedoch keineswegs enttäuscht oder beleidigt, sondern
haben sich ebenfalls gefreut und waren neugierig, was in den Geschenken wohl drin war.

Auch, wenn eines der Kinder mal drei oder vier Namibische Dollar übrig hat, kauft es sich nicht nur für sich selbst ein Eis oder einen Lutscher, sondern nutzt das Geld, das es hat um auch anderen Kindern etwas zu kaufen.

Volunteer-Essen

Bevor jedoch gegessen wird, werden erst einmal ein paar Lieder gesungen und dazu geklatscht, bei denen alle Kinder begeistert mitmachen, abschließend wird gebetet. Nach dem Essen bleiben die meisten von ihnen dann noch etwas da bevor sie wieder nach Hause gehen. Dass den Kinder außer ein paar Malbüchern und zwei bis drei Springseilen kaum Spielzeug zur Verfügung steht, stört sie wenig, sie schaffen es auch so, sich zu beschäftigen. Sie klettern, reden miteinander, spielen Fangen oder machen eines der vielen Klatschspiele.

Das wohl am häufigsten gespielte Spiel, bei dem fast alle mitmachen, Dreijährige zusammen mit Vierzehnjährigen, heißt „Ice-cream-melt-so-fast“. Im Kreis stehend sagen sie den Spruch auf, die Person bei der er endet, darf entweder ein anderes Kind aus dem Kreis werfen oder wieder in den Kreis zurückholen. Sobald nur noch zwei Personen übrig sind, umarmen sich beide und es geht wieder von vorne los, immer und immer wieder. Den ganzen Tag können sie diese Spiele spielen, ohne dass ihnen langweilig wird. Wenn ich auch mitspiele, freuen sie sich ganz besonders. Faszinierend finden sie aber auch meine „weichen“ Haare.

Zudem finden einige die deutsche Sprache spannend, sodass ich ihnen schon ein paar Wörter wie „Socke“, „Nase“ oder „Auge“ und Ausdrücke wie „Mein Name ist…“ oder „Wie geht es dir?“ beibringen konnte. Ab und zu genießen sie es aber auch einfach auf meinem Schoß zu sitzen und sich mal kurz auszuruhen.
Grundsätzlich habe ich schnell gemerkt, dass in der Suppenküche eine sehr familiäre, fröhliche und ausgelassene Stimmung herrscht, in der ich mich sofort wohl und aufgenommen gefühlt habe.

Wir von Friends-4-Friends danken Mailine für ihre Unterstützung und wünschen ihr noch weiterhin viel Spaß und schöne Erlebnisse in Namibia.

Volunteer-Spiele