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Teenager-Schwangerschaft und Corona

23. Januar 2022

Teenager-Schwangerschaft-Natasha and Baby Jerome (Titelbild)

Denkt man bei uns an die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen, dann kommt man sofort auf Covid-19 PatientInnen im Krankenhaus, Triage, Versammlungsverbote, die vielen verschiedenen G-Regeln und Vereinsamung der älteren MitbürgerInnen… Mit mehr Schwangerschaften bringen wir das eher nicht in Verbindung – schon  gar nicht unter Jugendlichen. Anders in Afrika.

 

Die harten Lockdown-Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben dazu geführt, dass in vielen Staaten, z.B. Uganda, die Schulen seit fast zwei Jahren geschlossen sind. Die meisten Anlaufstellen für Jugendliche und junge Erwachsene in Notsituationen waren ebenfalls geschlossen. Wenn diese Sicherheitsstrukturen wegfallen, dann gibt es für die Mädchen kaum Schutz vor sexuellem Missbrauch und niemanden, der sie aufklärt. Viele Mädchen werden schwanger aufgrund von sexueller Gewalt, Kinderheirat oder weil sie nicht wissen, wie sie sich vor einer Schwangerschaft schützen können.

Teenager-Schwangerschaft-Lovina

Die wachsende Armut aufgrund der langen Zeit des Lockdowns hat auch dazu geführt, dass Mädchen wieder deutlich früher verheiratet werden. Arme Bevölkerungsgruppen verheiraten ihre Mädchen früher als reiche – die Eltern bekommen Brautgeld oder Vieh, was das Überleben der restlichen Familie für einige Zeit absichert. Mädchen sind in vielen afrikanischen Ländern gegenüber Jungen immer noch stark benachteiligt. Sie sind häufig gefangen in traditionellen Rollen und können deshalb oft die Schule nicht beenden.

 

Komplikationen und Langzeitfolgen

 

Eine Schwangerschaft bedeutet auch eine große körperliche Belastung für die jungen Mädchen, Komplikationen während der Geburt und Frühgeburten kommen deutlich öfter vor als bei Frauen zwischen 20 und 25 Jahren.

 

Dazu kommen die Langzeitfolgen. Werden die Mädchen schwanger, brechen sie oft die Schule ab. In manchen afrikanischen Gesellschaften ist es schwangeren Mädchen sogar verboten, weiterhin die Schule zu besuchen, anderen fehlt aufgrund der vielfältigen Belastungen durch Haushalt und Muttersein schlicht die Zeit zum Lernen.

Zukunftsperspektiven trotz verfrühter Mutterschaft

 

Fehlen Schul- und Berufsbildung bei jungen Müttern, dann ist das für die Mütter und ihre Kinder eine Katastrophe. Diese Kinder werden aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls in Armut aufwachsen. Jungen Müttern keine Möglichkeit zu bieten, an Bildung teilzuhaben, ist aber auch ein Problem für viele afrikanische Staaten. Damit sich die Wirtschaft nach der Pandemie erholen kann, braucht es gut ausgebildete Menschen – Männer wie Frauen.

 

Friends-4-Friends gibt ganz gezielt jungen Müttern eine Chance auf Schule und Berufsausbildung. Lovina macht seit zwei Jahren eine Ausbildung zur Frisörin, Natasha wird entweder wieder auf die Schule gehen oder eine berufliche Ausbildung beginnen.

 

Vielen herzlichen Dank an alle Spender, die unsere Arbeit für die jungen Mütter und ihre Kinder unterstützen!

Teenager-Sc hwangerschaft-Natasha and Baby Jerome